fly4elephants - Ein Rückblick. Scroll down for english please!
Fly4elephants, ein deutscher Wohltätigkeitsverein, wurde im Juni 2012 gegründet. Die Geschichte begann jedoch viel früher: Der Naturfotograf Marcel Romdane und seine Frau Nicole besuchten Kenia über viele Jahre hinweg regelmäßig. Im Jahr 2009 bemerkte Marcel, dass die Wilderei in Kenia wieder stark zugenommen hatte. Nach zwei weiteren Besuchen im Jahr 2010 und zahlreichen Berichten in den deutschen Medien über die Wilderei in Kenia beschloss Marcel, etwas zu ändern. Er fasste den Entschluss, Pilot zu werden und für die gefährdeten Elefanten zu fliegen.
Im Januar 2011 begann Marcel seine Pilotenausbildung und schloss sie in nur vier Monaten ab. Während seiner Ausbildung entdeckte er in einem nahegelegenen Hangar eine komplett umgebaute Piper Super Cub, das perfekte Buschflugzeug für seine Mission! Marcel und Nicole wagten das Risiko, alles zu investieren, was sie besaßen, und entschieden sich, das Flugzeug zu kaufen. In den USA kauften die beiden Ersatzteile, um die Super Cub für Afrika aufzurüsten: größere Tanks und Reifen, ein stärkeres Fahrwerk, geeignete Navigationsinstrumente und vieles mehr.
Drei Monate täglicher Arbeit am Flugzeug folgten, bei der ihnen ein Mechaniker half, die Super Cub neu aufzubauen und aufzurüsten. Mitte Dezember wurde das kleine Flugzeug in einen 40-Fuß-Container verpackt und nach Kenia verschifft. Einen Monat später folgten Marcel und Nicole nach Nairobi. Dort warteten mühsame bürokratische Herausforderungen auf sie: die Umschreibung der Pilotenlizenz, die Gründung einer Firma zur Registrierung des Flugzeugs und die Eingewöhnung in eine neue Umgebung. Nicole musste zwischen Deutschland und Kenia pendeln, sodass Marcel die meisten Dinge alleine bewältigen musste.
Die ersten Kontakte und Verbindungen wurden geknüpft. Durch einen Zufall lernte das Paar einen der Direktoren von Hemingways Collection kennen, einem Unternehmen, das an verschiedenen Naturschutzprojekten beteiligt ist und ein Camp in der Maasai Mara besitzt. Im Februar 2011 kamen Marcel und Nicole zum ersten Mal im Ol Seki Camp, Naboisho, an und verliebten sich sofort in den Ort. Es entwickelte sich eine aufrichtige Freundschaft mit Hemingways, die sich in der Zukunft für beide Seiten als äußerst wertvoll erweisen sollte.
Ende Februar traf das Flugzeug schließlich am Wilson Airport in Nairobi ein. Aufgrund komplizierter Registrierungsverfahren dauerte es jedoch noch einen weiteren Monat, bis der erste Flug in Kenia stattfinden konnte. Inzwischen war das Paar von der Stadt Nairobi nach Limuru in ein Gästehaus inmitten von Teeplantagen und ständigem Regen umgezogen. Der Wunsch, in den Busch zu ziehen, wuchs täglich. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sie sich vollständig selbst finanziert, und eine größere Bestellung von 300 Vintage-Drucken von Romdane-Bildern durch das Hemingways Nairobi Hotel war ein sehr willkommenes Einkommen.
Nicole kümmerte sich um die Geschäfte in Deutschland, und Marcel begann, Kontakt zu verschiedenen NGOs aufzunehmen, die im Naturschutz tätig waren, und bot ihnen seine Dienste an, wobei er lediglich die Kosten für den Treibstoff decken wollte. Eine frustrierende Reise durch das ganze Land begann. Niemand wollte oder konnte die Kosten für den Betrieb eines Flugzeugs übernehmen, und Marcel musste lernen, dass die meisten Organisationen mehr an sich selbst und an Fundraising interessiert waren als an dem eigentlichen Ziel, die Elefanten zu retten. Dieses ganze Konzept von NGOs hatte nichts mit den Gründen zu tun, die Marcel dazu veranlasst hatten, Pilot zu werden, nach Kenia zu ziehen und für die Elefanten zu fliegen.
Im Juni 2012 musste eine Entscheidung getroffen werden: Aufgeben oder weitermachen und eine eigene Stiftung gründen, die das alleinige Ziel hatte, Geld für den Betrieb des Flugzeugs zu sammeln. Die Idee war, in einem bestimmten Schutzgebiet zu fliegen, in dem Wilderei stattfand, Präsenz in der Luft zu zeigen und die Wilderer zu stören, damit sie sich zurückhalten. Im Juni 2012 wurde fly4elephants in Deutschland gegründet.
Die nächste Herausforderung bestand darin, eine Heimat und Basis im Busch zu finden. Hier kam die gewachsene Freundschaft mit Hemingways ins Spiel, und nach einem Treffen mit einem weiteren Direktor und der Präsentation der Vision von fly4elephants zogen Marcel und Nicole in ein kleines Zelt auf dem Gelände des Ol Seki Camps in der Naboisho Conservancy, Maasai Mara. Da die Wilderei in Kenia im Jahr 2012 dramatisch zugenommen hatte, war die Nachfrage nach Luftüberwachung höher denn je. Nur aus der Luft konnten kriminelle Individuen identifiziert und den Behörden gemeldet werden. Die Welt begann Notiz zu nehmen, und fly4elephants füllte die Lücke, wenn es darum ging, die Elefanten zu schützen.
Fly4elephants wurde gebraucht und bewies seinen Wert, indem es die Luft und die Grenzen des Schutzgebietes überwachte, die Ranger am Boden unterstützte, Wilderer identifizierte, einen Tierarzt für die Notfallbehandlung eines Elefanten einflog und vieles mehr. Um die Elefanten vor dem Aussterben zu bewahren und zu verhindern, dass sie wie die Nashörner hinter Zäunen enden, waren neue Ansätze und Methoden erforderlich. Die Welt musste erfahren, was den Elefanten widerfuhr und wie viele von ihnen täglich verloren gingen. Fly4elephants war anders, weil es sich ausschließlich um ein Rettungsprogramm handelte.
Fly4elephants wollte ein Afrika ohne Elefanten nicht akzeptieren. Punkt!
Trotzdem waren die Hindernisse, denen wir uns stellen mussten, weit größer als die Gefahren, die mit dem Umgang mit Wilderern, herausfordernden Wetterphänomenen und schlechter Flugzeugwartung verbunden waren.
Die Hürden, auf die wir stießen, waren völlig unerwartet. Rückblickend erkennen wir jetzt, dass wir viel zu naiv und unschuldig waren, um zu glauben, dass das Hauptziel der etablierten Wohltätigkeitsorganisationen Geld war.
"Niemand kümmert sich um die Elefanten, außer tränenreichen Touristen und Müsli mampfenden Öko-Spinnern! Bleibt lange genug in Kenia, und ihr werdet das erkennen."
Das war der erste Rat, den wir von einem erfahrenen Safari-Guide in der Maasai Mara bekamen. Wir hätten genauer zuhören sollen.
Aber das ist eine andere Geschichte….
Marcel Romdane
ENGLISH PLEASE!!
fly4elephants - Looking Back
Fly4elephants, a german charity association, founded in June 2012 History - for many years wildlife photographer Marcel Romdane and his wife Nicole frequently have been visiting Kenya - in 2009 Marcel noticed that poaching again in Kenya has highly increased - it take two more visits in 2010 and many reports in german media about poaching in Kenya for Marcel to decide to make a difference. He makes up his mind to become a pilot and fly for the endangered elephants - in January 2011 Marcel starts his pilot training and finishes it within only 4 months - while doing his training he discovers a total rebuilt Piper Super Cub for sale in a hangar nearby. The perfect bush plane for his cause! - Marcel and Nicole take the risk of investing everything they own and decide to buy the plane. In the USA the two go shopping for spare parts in order to upgrade the Super Cub for Africa. Bigger tanks and tires, stronger landing gear, proper navigational instruments, etc - three months of daily labor on the plane follow. A mechanic helps the two rookies to rebuild and upgrade the Super Cub. - mid of December the little Cub is packed into a 40 ft container and leaves for Kenya. - one months later Marcel and Nicole follow and arrive in Nairobi - tedious bureaucratic challenges await them: pilot license conversion, starting a company to register the airplane and getting settled in a new environment - Nicole has to go back and forth from Germany and Kenya so Marcel who stays behind is being left with most things to himself - the first bonds and contacts are being established - thru a coincidence the couple meet one of Hemingways Collections directors, a company involved in various conservancy projects and owner of a camp in the Maasai Mara - February 2011 Marcel and Nicole arrive for the first time in Ol Seki Camp, Naboisho and fall in love on the spot - a sincere friendship with Hemingways develops which will prove very valuable in the future for both parties - end of February finally the plane arrives at Wilson Airport, Nairobi - due to complicated registration procedures it takes another month before the first flight in Kenya takes place - meanwhile the couple has moved from Nairobi town to Limuru into a guesthouse amidst tea plantations and constant rain, the desire to move into the bush grows daily - until then the two were completely self funded and a major order of 300 vintage prints of romdane-pictures by Hemingways Nairobi Hotel was a very welcomed income - Nicole takes care of business in Germany and Marcel starts to get in contact with various NGOs involved in wildlife conservancy and offers his service asking them only to cover the costs for fuel - a frustrating journey all over the country begins. Nobody wants or is able to pay for keeping a plane in the air and Marcel has to learn that most organisations are more concerned about themselves and fundraising than the actual cause of saving the elephants. This whole concept of NGOs had nothing to do with the reasons that made Marcel decide to become a pilot and move to Kenya and fly for elephants - a decision had to be made in June 2012. Giving up or moving on and build an own foundation with the sole cause to raise money for keeping the plane airborne - the idea was to fly in a given conservancy where poaching is going on, showing presence in the air and bother poachers so they stay at bay. - in June 2012 fly4elephants was founded in Germany - the next challenge was to find a home and base in the bush - here the developed friendship with Hemingways came into play and after meeting up with one more director and presenting fly4elephants vision Marcel and Nicole moved into a little tent on the primacy of OL Seki Camp in the Naboisho Conservancy, Maasai Mara - since poaching in Kenya had increased in 2012 dramatically the demand for aerial surveillance was higher than ever before. Only by air criminal individuals could be identified and reported to the authorities. The world was starting to take notice and fly4elephants filled the gap when it came to protecting the elephants - fly4elephants was being needed and proved its value by patrolling the air and the boundaries of the conservancy, supporting rangers on the ground, identifying poachers, flying in a vet for emergency treating of an elephant and many more. To save the elephants from becoming extinct and ending up behind fences like the rhinos it took new approaches and new methods. The world needed to know about what was happening to the Ellis and how many of them were lost every day. Fly4elephants was different because it was a rescue program only.
Fly4elephants didn’t want to accept an Africa without elephants. Period!
Nevertheless, the obstacles we had to face were far greater than the dangers involved when dealing with poachers, challenging weather phenomena and poor aircraft maintenance.
The road blocks that we encountered were entirely unexpected. Looking back now, we realise that we had been far too naive and innocent to realise that the primary objective for the established charities was money.
“Nobody cares for the elephants apart from teary-eyed tourists and granola crunching tree huggers! Stay long enough in Kenya and you will realise this.”
That was the first advice we were given by an experienced Safari Guide in the Maasai Mara. We should have listened more closely.
But that’s another story….
Marcel Romdane