Der Weg beginnt mit dem ersten Schritt

Veröffentlicht am 1. September 2024 um 17:47

Ein vermeintlich guter Freund hat mir mal gesagt, dass man mit 35 keine Träume mehr haben darf und besser gefestigt im Leben stehen sollte. Heute bin ich 50 und verstehe noch immer nicht wirklich, was jemanden zu so einer Aussage veranlassen kann, denn ich hatte und habe Träume und viele Dinge, die ich noch tun und erleben möchte. Der Anfang zur Verwirklichung von diesen Wünschen hat damals in Kenia begonnen und mich veranlasst, das Gefühlschaos, das daraus entstand, aufzuschreiben.

Es hat Jahre gedauert, den Wechsel zwischen einem Leben in der Wildnis und der Zivilisation auszuhalten und irgendwann den Übergang zu schaffen, den Frieden aus der Natur in sich zu tragen und in das Stadtleben mit einzubauen.

Afrika 2013

Wenn man noch Träume und Hoffnungen hat, das Besondere sucht und nicht immer mit sich und der Welt, die einen umgibt im Reinen ist, kommt man sich schnell alleine und fremd vor.

Wie soll man eine Leichtigkeit in Afrika beschreiben, ein Gefühl der Demut, wenn einen die Schönheit der Wildnis zu umarmen scheint, während man in Deutschland überwiegend mit negativen Gedanken und belanglosen Sorgen konfrontiert wird.

Und dann diese innere Unruhe, die einen jedes Mal beschleicht, wenn man von Zuhause in die Heimat zurückkehrt. Der Druck, in der Gesellschaft zu bestehen, der je mehr man versucht ihn zu bekämpfen, immer schwerer wird.

Jeden Tag muss man eine neue Art finden, damit umzugehen, mit Vertrauten oder auch alleine, damit einen die Hektik der Zivilisation nicht erdrückt.

Nur in den Momenten in der Wildnis, draussen in der Natur, als Teil des Ganzen , kann man sich vom Wind forttragen lassen. Die Unruhe wandelt sich in Gelassenheit und Lebensfreude. Zuerst fühlt sich alles  noch verloren, unsicher und verängstigt an, doch dann immer mehr auch fröhlich, mutig und abenteuerlustig.

 

Und bis heute versuche ich dieses Gefühl der Freiheit jeden Tag zu perfektionieren und zu leben, dass es keine alltäglichen Momente gibt.

 

Nicole Romdane